Anti-reflux band mucosectomy (ARBM)
Bei den Refluxbeschwerden handelt es sich um eine Volkserkrankung, da bis zu 30% der westlichen Bevölkerung regelmässig oder zumindest gelegentlich über Sodbrennen oder saures Aufstossen klagen. Darunter leidet vor allen Dingen die Lebensqualität und teilweise kann es sogar zu weiteren Symptomen wie Schluckbeschwerden oder akuten Blutungen kommen. Selten kommt es zu chronischem Reizhusten, Kiefernhöhlenentzündungen, einem Globusgefühl im Hals oder Zahnschmelzerosionen.
Anatomisch basiert die Refluxerkrankung vor allen Dingen auf einer Hiatushernie, einem sogenannten Zwerchfellbruch, da in diesem Rahmen die Magensäure leichter in die Speiseröhre zurücklaufen kann. Aufgrund dieser chronischen Entzündung kann es bei gut 10% der Patienten zu Zellveränderungen – einer sogenannten Barrett-Schleimhaut – kommen, die sich langfristig auch in einen bösartigen Tumor verwandeln kann.
Therapeutisch werden seit Jahrzehnten Protonen-Pumpen-Inhibitoren eingesetzt, die die Produktion der Magensäure hemmen. Bei vielen Patienten wirken diese Medikamente nicht immer zufriedenstellend oder oft müssten sie über viele Jahre eingenommen werden, sodass gerade jüngere Patienten nach anderen Optionen suchen.
Wir bieten die neue, sehr schonende Technik der anti-reflux band-mucosectomy an, wobei ambulant mittels Magenspiegelung insbesondere kleine Hernien therapiert werden können. Hierbei werden mit einem speziellen Aufsatz auf dem Gastroskop mehrere kleine Gummibänder im Bereich des Zwerchfellbruchs appliziert, sodass die Hernie gerafft und dadurch verkleinert wird. In den ersten 2-3 Tagen nach diesem endoskopischen Eingriff kann es zu einem thorakalen Druckgefühl kommen, aber nachdem die Bänder wieder abgefallen sind, normalisiert sich diese Symptomatik. Im weiteren Verlauf heilt die Schleimhaut ab und die kleinen Bänder werden ausgeschieden.
Sechs Wochen nach dem Eingriff erfolgt noch eine Kontrolle mittels Magenspiegelung, wobei in ganz seltenen Fällen allenfalls noch einmal zusätzlich Gummibänder appliziert werden können, um den Therapieerfolg zu optimieren.