Anti-Reflux-Band-Mukosektomie (Ligaturtherapie bei Hiatushernie)

Weshalb erfolgt eine Ligaturtherapie bei Hiatushernie?

Eine kleine Hiatushernie, auch Zwerchfellbruch genannt, entsteht, wenn der obere Teil des Magens durch eine Öffnung im Zwerchfell nach oben in den Brustraum gedrückt wird. Dies führt dazu, dass der Magen nicht mehr vollständig schließt, wodurch Magensäure in die Speiseröhre aufsteigen kann und Sodbrennen oder Reflux-Beschwerden verursacht. Die Ligaturtherapie ist ein minimalinvasives Verfahren, bei dem die Magenschleimhaut an der Stelle der Hernie mittels Gummibändern gerafft wird, um den Magen wieder in den Bauchraum zu ziehen und den Verschluss wieder zu verbessern, wodurch die Beschwerden deutlich reduziert werden.

Weshalb ist die Behandlung sinnvoll?

Diese Behandlung ist besonders nützlich für Patienten, die unter chronischem Sodbrennen leiden, die auf medikamentöse Therapien nicht ausreichend ansprechen oder keine regelmässigen Medikamente einnehmen möchten. Die Anti-Reflux-Band-Mukosektomie bietet folgende Vorteile:

  • Minimalinvasives Verfahren im Vergleich zu chirurgischen Eingriffen

  • Keine Notwendigkeit für grosse Schnitte oder lange Erholungszeiten

  • Verbesserung der Lebensqualität durch Linderung von Reflux-Symptomen und Behandlung der Hiatushernie

  • Langfristige Reduktion des Rückflusses von Magensäure in die Speiseröhre

Welche Vorbereitungen sind erforderlich?

  • Nüchtern bleiben: Sie dürfen mindestens 6 Stunden vor der Untersuchung nichts essen, um den Magen leer zu halten. Klare Flüssigkeit dürfen Sie bis 2 Stunden vor der Untersuchung trinken.

  • Medikamenteneinnahme: Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob und welche Medikamente Sie vor der Untersuchung einnehmen dürfen. Blutverdünnende Medikamente und Insulin-Spritzen sollten unter Umständen pausiert werden.

  • Begleitperson: Organisieren Sie eine Begleitperson, da Sie aufgrund der Sedierung nach der Untersuchung nicht fahrtüchtig sind oder benutzen Sie den ÖV.

Wie läuft die Untersuchung ab?

Vorbereitung
Sie erhalten eine Beruhigungsspritze (Sedierung), damit Sie von der Untersuchung nichts mitbekommen.

Untersuchung
Sie liegen auf der Seite und ein Endoskop wird vorsichtig über den Mund eingeführt. Dieses Endoskop ist ein dünner, flexibler Schlauch mit einer Kamera und Lichtquelle an der Spitze. Während der Untersuchung wird die Magenschleimhaut angesaugt und mehrere Gummibänder darübergestülpt. Diese Bänder raffen den Magenteil in der Hernie zusammen und ziehen ihn wieder nach unten in den Bauchraum. Die Schleimhaut in den Gummibändern wird von der Blutversorgung getrennt und fällt nach einigen Tagen mit den Bändern ab.

Nach der Untersuchung
Nach der Untersuchung bleiben Sie noch eine Weile (mind. 2 Stunden.) zur Überwachung in der Praxis, bis die Wirkung des Beruhigungsmittels nachlässt und Sie möglichst schmerzfrei sind. Es ist wichtig, dass Sie sich danach ausruhen und an diesem Tag keine anstrengenden Tätigkeiten ausüben.

Mögliche Nebenwirkungen
Die Anti-Reflux-Band-Mukosektomie ist ein sicheres Verfahren, dennoch können selten Nebenwirkungen auftreten:
  • Leichte Halsschmerzen oder Schluckbeschwerden nach der Untersuchung.
  • Völlegefühl oder Blähungen durch die während der Untersuchung eingebrachte Luft.
  • Schmerzen oder Druckgefühl im Oberbauch, welche auch einige Tage andauern können.
  • Komplikationen durch die Ligaturtherapie wie Blutungen, Infekte oder Perforationen sind extrem selten und können meist endoskopisch behoben werden. In seltenen Fällen kann eine zusätzliche Behandlung mit Antibiotika, Nahrungskarenz oder eine Operation notwendig werden.
Es ist wichtig, dass Sie uns sofort kontaktieren, wenn Sie nach der Untersuchung starke Schmerzen, Fieber, anhaltende Blutungen oder andere ungewöhnliche Symptome bemerken.
Bei Fragen oder Bedenken vor oder nach der Untersuchung zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Ihr Wohlbefinden steht für uns an erster Stelle.