Diagnostische Endosonographie

Die Endosonographie lässt sich sehr gut mit einer regulären Endoskopie vergleichen. Es handelt sich beide Male um ein Videoendoskop mit einer Kamera und Lichtquelle, wobei sich bei der Endosonographie zusätzlich ein kleiner Ultraschallkopf an der Spitze der Endoskopsonde befindet. Grundsätzlich kann die Endosonographie als eine erweiterte Magenspiegelung bezeichnet werden und läuft genauso schonend ab.

Weil das Echoendoskop sich innerhalb des Magen-Darm-Traktes befindet, kann jeweils die Luft abgesaugt werden, wodurch sich Bildstörungen vermindern lassen, die gerade die reguläre Abdomensonographie von aussen erschweren. Ausserdem liegt der Schallkopf direkt dem Zielorgan an, was zu einer deutlich besseren Darstellung und Auflösung führt. Um eine möglichst umfangreiche und bedarfsgerechte Diagnostik und Therapie anbieten zu können, gibt es zwei verschiedene Ultraschallsonden. Das radiale Gerät produziert ein 360° Bild und ähnelt damit der Schnittbildgebung einer Computertomographie, bietet aber im Vergleich eine deutlich bessere lokale Auflösung.

Hiermit lassen sich besonders gut die Schleimhäute der Speiseröhre, des Magens, Dünndarms und Rektums beurteilen, sowie die allenfalls dort entstandenen Tumoren. Ebenso können die daran angrenzenden Strukturen wie Pankreas, linke Nebenniere, Lymphknoten, Gallenwege, linke Leber und das Mediastinum sehr gut eingesehen werden.

Eine weitere Domäne der Endosonographie ist die Beurteilung des Gallenganges bezüglich Gallensteine, wobei die Untersuchung unabhängig der Steingrösse die höchste Sensitivität und hohe Spezifität bietet. Insgesamt 97% und 87% im Vergleich zu 90% und 92% beim MRI, aber hier nimmt die Genauigkeit unter einer Grösse von 5mm und bei Steinen unmittelbar vor dem Mündungsbereich deutlich ab.

Der lineare Schallkopf hat einen speziellen Schallsektor, wodurch die Auflösung im Vergleich zum radialen Gerät deutlich verbessert wird. Zusätzlich bietet sich die Möglichkeit durch einen Arbeitskanal eine atraumatische Punktionsnadel vorzuführen und unter Sichtkontrolle höchst präzise und minimal-invasiv das suspekte Gewebe zu punktieren. Ausserdem können auf diesem Weg, wie schon in anderen Kapiteln beschrieben, Drainagen vom Magen oder Dünndarm in Pseudozysten, die Gallenwege oder den Pankreasgang gelegt werden.

Diese Untersuchungen finden ambulant in unseren modernen Praxisräumlichkeiten in ruhiger Atmosphäre statt.